Die beiden Thematiken Authentizität und Anerkennung finden im Branding zu unterschiedlichen Anteilen Anklang. Bei der Markenentwicklung und -kommunikation wird wiederkehrend, regelmäßig und euphorisch das Thema der Authentizität erwähnt: damit Marken erfolgreich am Markt bestehen können, müssen sie authentisch – also: glaubwürdig, nachvollziehbar, verstehbar – aufgebaut, kommuniziert und gelebt werden. „Authentizität“ erscheint dabei als ein Schwergewicht in der Markenkommunikation, denn sie verdeutlicht – anders als das volatile und bewegliche Marketing und die Aufmerksamkeit erheischende Promotion – Marken-DNA und erscheint ehrlich und kompromisslos. Authentizität schildert markenseitig die eigene Wahrnehmung, gleichsam aber auch die Sicht auf den Markt und schielt auf die beabsichtigte Akzeptanz bei Endverbrauchern.
Das Thema Anerkennung wird oft unterbeleuchtet. Im Vergleich zur durch Marken selbst steuerbaren Authentizität gibt sich die Anerkennung weniger herstellerfreundlich. Sie ist die auf Konsumentenseite generierbare und generierte Ressource, die das Angenommen werden im Markt widerspiegelt. Anerkennung beinhaltet als Chiffre oft auch weitere Facetten wie Akzeptanz, Respekt, Hingabe und Vertrauen.
Ist Anerkennung auch für Hersteller nutzbar, ohne direkt als pures Marketing zu übermäßig interpretiert und kommuniziert zu werden? Anerkennung impliziert Lerngewinne für Hersteller: warum kommt ein Produkt an, was wird ganzheitlich gerne und weniger gerne gesehen? Somit kann Anerkennung ein Mittel sein, die Authentizität einer Marke zu spiegeln und birgt fortwährendes Lernpotenzial. Wichtig ist, Kommunikationswege zu öffnen, um das Thema „Anerkennung“ bei den Endverbrauchern zu hören. In dieser Hinsicht kommt weiteren Akteuren wie Händlern und Vertrieben besondere Bedeutung zu.
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